Ernst-May-Gesellschaft auf Spuren Otto Haeslers
Ernst-May-Gesellschaft auf Spuren Otto Haeslers
Die Ernst-May-Gesellschaft, die in Frankfurt mit Ernst May auf einen ähnlich prominenten Vertreter des „Neuen Bauens“ der 20er Jahre blicken kann wie es in Celle Otto Haesler war, besuchte jetzt die Stadt an der Aller. Und hier konnte sie sich unter der Leitung des Vorsitzenden der Celler Otto Haesler Initiative, Dietrich Klatt, ein gutes Bild von dem Weg machen, der Haesler zu seinen bahnbrechenden Arbeiten führte. Denn in der Stadt haben sich viele seiner Arbeiten erhalten von seinem ersten Celler Auftrag 1906, dem damaligen Kaufhaus Freidberg am Markt, bis zum letzten hier ausgeführten Werk, dem Blumläger Feld (1930/31).
Da galt es Bezüge zum Werk von May, der von 1886 bis 1970 lebte, zu entdecken – auch May arbeitet zum Beispiel zeitweise mit dem Landschaftarchitekten Leberecht Migge zusammen –, über Grenzen von Rekonstruktionen zu diskutieren – zum Beispiel über den Versuch der Wiederherstellung der Farbigkeit im Italienischen Garten – und die Vielfalt der Bauaufgaben Haeslers zu erleben – von der ehemaligen Villa Dobberkau in der Fritzenwiese von 1908 bis zum Sozialen Wohnungsbau im St. Georgs-Garten (1926) und Blumläger Feld sowie von Geschäftshäusern bis zur berühmten Altstädter Schule.
Aber auch die kurzen Wege in Celle konnten einmal lang werden, als nämlich der sonntägliche Besuchsverkehr am Krankenhaus für den Bus den direkten Weg von dem einstigen Haesler-Wohnhaus in der Wittinger Straße zur Villen-Siedlung Berggarten unmöglich machte. Trotzdem konnten die Gäste aus Frankfurt nach dem zweitägigen Besuch in Celle auf eine gelungene „Mayexkursion“ zurückblicken.