Volksschule ("Altstädter Schule")

Fassadenansicht (Foto: K. Klatt, 2013)
Fassadenansicht (Foto: K. Klatt, 2013)
Haupteingang (Foto: K. Klatt, 2013)
Treppenhaus (Foto: K. Klatt, 2013)
Detail vom Haupteingang (Foto: K. Klatt, 2013)
Westseite (Foto: K. Klatt, 2013)
Mehrzweckhalle, um 1929 (Foto: Stadtarchiv Celle)
Grundriss (Quelle: Stadtarchiv Celle)
Objekt: 
Freistehender dreigeschossiger Schulbau, bestehend aus zwei Seitenflügeln und einem niedrigeren Mittelteil
Auftraggeber: 
Stadt Celle
Farbkonzept: 
Karl Völker
Erhaltung/Nutzung: 
Oberlicht der Turnhalle wegen Undichtigkeit abgedeckt, durch Holzverschalung ist die Turnhalle stark verändert, Austausch der Fenster in der Fassade, im Innern mehrfach umgebaut, insgesamt stark verändert, Sanierungsbedarf, weiterhin als Grundschule genutzt
Lage: 
Sägemühlenstraße 7, Celle

Das Volksschulgebäude setzt sich aus zwei dreigeschossigen nordsüdausgerichteten Seitenflügeln zusammen, die einen mittleren Hallenbau umschließen. Über vier Treppenhäuser und drei Eingänge ist das übersichtliche Verkehrssystem organisiert. Die Klassenräume als „fachlicher Kernpunkt“ der Schule werden über hochliegende Fensterbänder „schattenlos“ belichtet. Sie sind mit Schulmöbeln nach Haeslers Entwürfen ausgestattet und nach dem Farbkonzept von Völker farbig gestaltet. Besonderen Wert legte Haesler auf die Fachräume, wie die Lehrküche, die er nach Entwürfen von Anni Haarer einrichten ließ. Im Zentrum des Schulbaus verkörperte die zentrale Sport- und Festhalle mit ihrem starken künstlerischen Raumeindruck wie keine andere multifunktionale Halle in dieser Zeit „das streben nach körperertüchtigung und gemeinschaftssinn“, das mehr als bisher den „pädagogischen mittelpunkt“ einnehmen sollte. Von oben mit einem Band aus Luxferprismen belichtet war sie in erster Linie als Sporthalle gedacht, konnte aber auch für Filmvorführungen und Theaterspiele genutzt werden. Der Schulbau, der als „Hallenschule“ den Vorteil der kürzeren Wege bot, galt in den zwanziger Jahren eigentlich nicht mehr als zeitgemäße Schulform, die Flachbauschulen des Pavillontyps galten als die Reformschulen der zwanziger Jahre. Ernst May und Martin Elsässer hatten in Frankfurt am Main bedeutende Vorbilder geschaffen. Haesler hatte mit seiner „Glasschule“ aber trotzdem einen vorbildlichen Schulbau geschaffen, der sich nicht nur nationaler, sondern auch internationaler Besucher erfreute.

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